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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64679 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1604<br />

beschäftigt, zu bestätigen <strong>und</strong> zu erläutern, ist nichts<br />

geeigneter, <strong>als</strong> Bichat's mit Recht berühmtes Buch<br />

Sur la vie et la mort. Seine <strong>und</strong> meine Betrachtungen<br />

unterstützen sich wechselseitig, indem die seinigen<br />

der physiologische Kommentar der meinigen, <strong>und</strong><br />

diese der philosophische Kommentar der seinigen<br />

sind <strong>und</strong> man uns beiderseits zusammengelesen am<br />

besten verstehn wird. Vornehmlich ist hier von der ersten<br />

Hälfte seines Werkes, betitelt Recherches physiologiques<br />

sur la vie, die Rede. Seinen Auseinandersetzungen<br />

legt er den Gegensatz von organischem<br />

<strong>und</strong> animalischem Leben zum Gr<strong>und</strong>e, welcher dem<br />

meinigen von <strong>Wille</strong>n <strong>und</strong> Intellekt entspricht. Wer auf<br />

den Sinn, nicht auf die Worte sieht, wird sich nicht<br />

dadurch irre machen lassen, daß er den <strong>Wille</strong>n dem<br />

animalischen Leben zuschreibt; da er darunter, wie<br />

gewöhnlich, bloß die bewußte Willkür versteht, welche<br />

allerdings vom Gehirn ausgeht, wo sie jedoch,<br />

wie oben gezeigt worden, noch kein wirkliches Wollen,<br />

sondern die bloße Ueberlegung <strong>und</strong> Berechnung<br />

der Motive ist, deren Konklusion, oder Facit, zuletzt<br />

<strong>als</strong> <strong>Wille</strong>nsakt hervortritt. Alles was ich dem eigentlichen<br />

<strong>Wille</strong>n zuschreibe, legt er dem organischen<br />

Leben bei, <strong>und</strong> Alles was ich <strong>als</strong> Intellekt fasse, ist<br />

bei ihm das animale Leben: dieses hat bei ihm seinen<br />

Sitz allein im Gehirn nebst Anhängen; jenes hingegen<br />

im ganzen übrigen Organismus. Der durchgängige<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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