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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63217 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 142<br />

Dimensionen, in die Zeit, welche nur eine Dimension<br />

hat, übersetzt werden muß, wenn man eine abstrakte<br />

Erkenntniß (d.h. ein Wissen, kein bloßes Anschauen)<br />

seiner Verhältnisse haben will, diese Nothwendigkeit<br />

ist es, welche die Mathematik so schwierig macht.<br />

<strong>Die</strong>s wird sehr deutlich, wenn wir die Anschauung der<br />

Kurven vergleichen mit der analytischen Berechnung<br />

derselben, oder auch nur die Tafeln der Logarithmen<br />

der trigonometrischen Funktionen mit der Anschauung<br />

der wechselnden Verhältnisse der Theile des<br />

Dreiecks, welche durch jene ausgedrückt werden: was<br />

hier die Anschauung in einem Blick, vollkommen <strong>und</strong><br />

mit äußerster Genauigkeit auffaßt, nämlich wie der<br />

Kosinus abnimmt, indem der Sinus wächst, wie der<br />

Kosinus des einen Winkels der Sinus des andern ist,<br />

das umgekehrte Verhältniß der Ab- <strong>und</strong> Zunahme beider<br />

Winkel u.s.w., welches Ungeheuern Gewebes von<br />

Zahlen, welcher mühsäligen Rechnung bedurfte es<br />

nicht, um dieses in abstracto auszudrücken: wie muß<br />

nicht, kann man sagen, die Zeit mit ihrer einen Dimension<br />

sich quälen, um die drei Dimensionen des<br />

Raumes wiederzugeben! Aber dies war nothwendig,<br />

wenn wir, zum Behuf der Anwendung, die Verhältnisse<br />

des Raumes in abstrakte Begriffe niedergelegt besitzen<br />

wollten: unmittelbar konnten jene nicht in diese<br />

eingehn, sondern nur durch Vermittelung der rein<br />

zeitlichen Größe, der Zahl, <strong>als</strong> welche allein der ab-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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