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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63451 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 376<br />

§ 34<br />

Der, wie gesagt, mögliche, aber nur <strong>als</strong> Ausnahme<br />

zu betrachtende Uebergang von der gemeinen Erkenntniß<br />

einzelner Dinge zur Erkenntniß der Idee geschieht<br />

plötzlich, indem die Erkenntniß sich vom<br />

<strong>Die</strong>nste des <strong>Wille</strong>ns losreißt, eben dadurch das Subjekt<br />

aufhört ein bloß individuelles zu seyn <strong>und</strong> jetzt<br />

reines, willenloses Subjekt der Erkenntniß ist, welches<br />

nicht mehr, dem Satze vom Gr<strong>und</strong>e gemäß, den<br />

Relationen nachgeht; sondern in fester Kontemplation<br />

des dargebotenen Objekts, außer seinem Zusammenhange<br />

mit irgend andern, ruht <strong>und</strong> darin aufgeht.<br />

<strong>Die</strong>ses bedarf, um deutlich zu werden, nothwendig<br />

einer ausführlichen Auseinandersetzung, über deren<br />

Befremdendes man sich einstweilen hinauszusetzen<br />

hat, bis es, nach Zusammenfassung des ganzen in dieser<br />

Schrift mitzutheilenden Gedankens, von selbst<br />

verschw<strong>und</strong>en ist.<br />

Wenn man, durch die Kraft des Geistes gehoben,<br />

die gewöhnliche Betrachtungsart der Dinge fahren<br />

läßt, aufhört, nur ihren Relationen zu einander, deren<br />

letztes Ziel immer die Relation zum eigenen <strong>Wille</strong>n<br />

ist, am Leitfaden der Gestaltungen des Satzes vom<br />

Gr<strong>und</strong>e, nachzugehn, <strong>als</strong>o nicht mehr das Wo, das<br />

Wann, das Warum <strong>und</strong> das Wozu an den Dingen be-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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