18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63909 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 834<br />

chem erkannt wird, gerade hier uns alle Erkenntniß<br />

benimmt, so wie umgekehrt eben auf ihm die Möglichkeit<br />

aller unserer wirklichen Erkenntniß, d.h. die<br />

<strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>, oder die Objektität des <strong>Wille</strong>ns,<br />

zuletzt beruht. Denn die <strong>Welt</strong> ist die Selbsterkenntniß<br />

des <strong>Wille</strong>ns.<br />

Würde dennoch schlechterdings darauf bestanden,<br />

von Dem, was die Philosophie nur negativ, <strong>als</strong> Verneinung<br />

des <strong>Wille</strong>ns, ausdrücken kann, irgendwie<br />

eine positive Erkenntniß zu erlangen; so bliebe uns<br />

nichts übrig, <strong>als</strong> auf den Zustand zu verweisen, den<br />

alle <strong>Die</strong>, welche zur vollkommenen Verneinung des<br />

<strong>Wille</strong>ns gelangt sind, erfahren haben, <strong>und</strong> den man<br />

mit den Namen Ekstase, Entrückung, Erleuchtung,<br />

Vereinigung mit Gott u.s.w. bezeichnet hat; welcher<br />

Zustand aber nicht eigentlich Erkenntniß zu nennen<br />

ist, weil er nicht mehr die Form von Subjekt <strong>und</strong> Objekt<br />

hat, <strong>und</strong> auch übrigens nur der eigenen, nicht<br />

weiter mittheilbaren Erfahrung zugänglich ist.<br />

Wir aber, die wir ganz <strong>und</strong> gar auf dem Standpunkt<br />

der Philosophie stehn bleiben, müssen uns hier mit<br />

der negativen Erkenntniß begnügen, zufrieden den<br />

letzten Gränzstein der positiven erreicht zu haben.<br />

Haben wir <strong>als</strong>o das Wesen an sich der <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong>,<br />

<strong>und</strong> in allen ihren Erscheinungen nur seine Objektität<br />

erkannt, <strong>und</strong> diese verfolgt vom erkenntnißlosen<br />

Drange dunkler Naturkräfte bis zum bewußtvollsten<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!