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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63958 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 883<br />

so seltsam es auch ist, beständig ein Mittelding von<br />

Beiden vor, <strong>und</strong> daher kommt die unsälige Verwirrung,<br />

die ich jetzt ans Licht ziehn muß: zu welchem<br />

Zweck ich die ganze Elementarlehre im Allgemeinen<br />

durchzugehn habe.<br />

<strong>Die</strong> transscendentale Aesthetik ist ein so überaus<br />

verdienstvolles Werk, daß es allein hinreichen könnte,<br />

Kants Namen zu verewigen. Ihre Beweise haben so<br />

volle Ueberzeugungskraft, daß ich die Lehrsätze<br />

derselben den unumstößlichen Wahrheiten beizähle,<br />

wie sie ohne Zweifel auch zu den folgenreichsten gehören,<br />

mithin <strong>als</strong> das Seltenste auf der <strong>Welt</strong>, nämlich<br />

eine wirkliche, große Entdeckung in der Metaphysik,<br />

zu betrachten sind. <strong>Die</strong> von ihm streng bewiesene<br />

Thatsache, daß ein Theil unserer Erkenntnisse uns a<br />

priori bewußt ist, läßt gar keine andere Erklärung zu,<br />

<strong>als</strong> daß diese die Formen unsers Intellekts ausmachen:<br />

ja, dies ist weniger eine Erklärung, <strong>als</strong> eben nur der<br />

deutliche Ausdruck der Thatsache selbst. Denn a<br />

priori bedeutet nichts Anderes, <strong>als</strong> »nicht auf dem<br />

Wege der Erfahrung gewonnen, <strong>als</strong>o nicht von außen<br />

in uns gekommen«. Was nun aber, ohne von außen<br />

gekommen zu seyn, im Intellekt vorhanden ist, ist<br />

eben das ihm selbst ursprünglich Angehörige, sein eigenes<br />

Wesen. Besteht nun dies so in ihm selbst Vorhandene<br />

in der allgemeinen Art <strong>und</strong> Weise, wie alle<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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