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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64717 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1642<br />

lehrt, das natürliche Bild jener Abstufung liefert die<br />

Tonleiter, in ihrem ganzen Umfang, vom tiefsten noch<br />

hörbaren bis zum höchsten Ton. Nun aber ist es der<br />

Grad des Bewußtseyns, welcher den Grad des Daseyns<br />

eines Wesens bestimmt. Denn alles unmittelbare<br />

Daseyn ist ein subjektives: das objektive Daseyn<br />

ist im Bewußtseyn eines Andern vorhanden, <strong>als</strong>o nur<br />

für dieses, mithin ganz mittelbar. Durch den Grad des<br />

Bewußtseyns sind die Wesen so verschieden, wie sie<br />

durch den <strong>Wille</strong>n gleich sind, sofern dieser das Gemeinsame<br />

in ihnen allen ist.<br />

Was wir aber jetzt zwischen Pflanze <strong>und</strong> Thier,<br />

<strong>und</strong> dann zwischen den verschiedenen Thiergeschlechtern<br />

betrachtet haben, findet auch noch zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> Mensch Statt. Auch hier nämlich<br />

begründet das Sek<strong>und</strong>äre, der Intellekt, mittelst der<br />

von ihm abhängigen Klarheit des Bewußtseyns <strong>und</strong><br />

Deutlichkeit des Erkennens, einen f<strong>und</strong>amentalen <strong>und</strong><br />

unabsehbar großen Unterschied in der ganzen Weise<br />

des Daseyns, <strong>und</strong> dadurch im Grade desselben. Je<br />

höher gesteigert das Bewußtseyn ist, desto deutlicher<br />

<strong>und</strong> zusammenhängender die Gedanken, desto klarer<br />

die Anschauungen, desto inniger die Empfindungen.<br />

Dadurch gewinnt Alles mehr Tiefe: die Rührung, die<br />

Wehmuth, die Freude <strong>und</strong> der Schmerz. <strong>Die</strong> gewöhnlichen<br />

Flachköpfe sind nicht ein Mal rechter Freude<br />

fähig: sie leben in Dumpfheit dahin. Während dem<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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