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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65370 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2295<br />

hellt besonders deutlich aus jenem wichtigen dritten<br />

Buch der Stromata des Klemens, woselbst er, gegen<br />

die oben genannten enkratistischen Ketzer polemisirend,<br />

ihnen stets nur das Judenthum, mit seiner optimistischen<br />

Schöpfungsgeschichte, entgegenstellt, mit<br />

welcher die neutestamentliche, weltverneinende Richtung<br />

allerdings in Widerspruch steht. Allein die Verbindung<br />

des Neuen Testaments mit dem Alten ist im<br />

Gr<strong>und</strong>e nur eine äußerliche, eine zufällige, ja erzwungene,<br />

<strong>und</strong> den einzigen Anknüpfungspunkt für die<br />

Christliche Lehre bot dieses, wie gesagt, nur in der<br />

Geschichte vom Sündenfall dar, welcher übrigens im<br />

Alten Testament isolirt dasteht <strong>und</strong> nicht weiter benutzt<br />

wird. Sind es doch, der evangelischen Darstellung<br />

zufolge, gerade die orthodoxen Anhänger des<br />

Alten Testaments, welche den Kreuzestod des Stifters<br />

herbeiführen, weil sie seine Lehren im Widerstreit mit<br />

den ihrigen finden. Im besagten dritten Buche der<br />

Stromata des Klemens tritt der Antagonismus zwischen<br />

Optimismus, nebst Theismus, einerseits, <strong>und</strong><br />

Pessimismus, nebst asketischer Moral, andererseits,<br />

mit überraschender Deutlichkeit hervor. Dasselbe ist<br />

gegen die Gnostiker gerichtet, welche eben Pessimismus<br />

<strong>und</strong> Askese, namentlich enkrateia (Enthaltsamkeit<br />

jeder Art, besonders aber von aller Geschlechtsbefriedigung)<br />

lehrten; weshalb Klemens sie lebhaft tadelt.<br />

Dabei schimmert aber zugleich durch, daß schon<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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