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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63962 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 887<br />

<strong>und</strong> abstrakten Erkenntniß, welche zu rügen ich hier<br />

beschäftigt bin. Er läßt die Anschauung, für sich genommen,<br />

verstandlos, rein sinnlich, <strong>als</strong>o ganz passiv<br />

seyn, <strong>und</strong> erst durch das Denken (Verstandeskategorie)<br />

einen Gegenstand aufgefaßt werden: so bringt er<br />

das Denken in die Anschauung. Dann ist aber wiederum<br />

der Gegenstand des Denkens ein einzelnes,<br />

reales Objekt; wodurch das Denken seinen wesentlichen<br />

Charakter der Allgemeinheit <strong>und</strong> Abstraktion<br />

einbüßt <strong>und</strong> statt allgemeiner Begriffe einzelne Dinge<br />

zum Objekt erhält, wodurch er wieder das Anschauen<br />

in das Denken bringt. Daraus entspringt die besagte<br />

heillose Vermischung, <strong>und</strong> die Folgen dieses ersten<br />

f<strong>als</strong>chen Schrittes erstrecken sich über seine ganze<br />

Theorie des Erkennens. Durch das Ganze derselben<br />

zieht sich die gänzliche Vermischung der anschaulichen<br />

<strong>Vorstellung</strong> mit der abstrakten zu einem Mittelding<br />

von beiden, welches er <strong>als</strong> den Gegenstand der<br />

Erkenntniß durch den Verstand <strong>und</strong> dessen Kategorien<br />

darstellt <strong>und</strong> diese Erkenntniß Erfahrung nennt. Es<br />

ist schwer zu glauben, daß Kant selbst sich etwas völlig<br />

Bestimmtes <strong>und</strong> eigentlich Deutliches bei diesem<br />

Gegenstand des Verstandes gedacht habe: dieses<br />

werde ich jetzt beweisen, durch den Ungeheuern Widerspruch,<br />

der durch die ganze transscendentale Logik<br />

geht <strong>und</strong> die eigentliche Quelle der Dunkelheit ist, die<br />

sie umhüllt.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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