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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64147 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1072<br />

logischen Beweises bedenkt, den sogar Voltaire für<br />

unwiderleglich hielt; so war es von der größten Wichtigkeit,<br />

zu zeigen, daß das Subjektive in unserer Auffassung,<br />

welchem Kant Raum, Zeit <strong>und</strong> Kausalität<br />

vindicirt hat, sich auch auf unsere Beurtheilung der<br />

Naturkörper erstreckt, <strong>und</strong> demnach die Nöthigung,<br />

welche wir empfinden, sie uns <strong>als</strong> prämeditirt, nach<br />

Zweckbegriffen, <strong>als</strong>o auf einem Wege, wo die <strong>Vorstellung</strong><br />

derselben ihrem Daseyn vorangegangen<br />

wäre, enstanden zu denken, eben so subjektiven Ursprungs<br />

ist, wie die Anschauung des so objektiv sich<br />

darstellenden Raums, mithin nicht <strong>als</strong> objektive<br />

Wahrheit geltend gemacht werden darf. Kants Auseinandersetzung<br />

der Sache ist, abgesehn von der ermüdenden<br />

Weitschweifigkeit <strong>und</strong> Wiederholung, vortrefflich.<br />

Mit Recht behauptet er, daß wir nie dahin<br />

gelangen werden, die Beschaffenheit der organischen<br />

Körper aus bloß mechanischen Ursachen, worunter er<br />

die absichtslose <strong>und</strong> gesetzmäßige Wirkung aller allgemeinen<br />

Naturkräfte versteht, zu erklären. Ich finde<br />

hier jedoch noch eine Lücke. Er leugnet nämlich die<br />

Möglichkeit einer solchen Erklärung bloß in Rücksicht<br />

auf die Zweckmäßigkeit <strong>und</strong> anscheinende Absichtlichkeit<br />

der organischen Körper. Allein wir finden,<br />

daß, auch wo diese nicht Statt hat, die Erklärungsgründe<br />

aus einem Gebiet der Natur nicht in das<br />

andere hinübergezogen werden können, sondern uns,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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