18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

63501 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 426<br />

lassen haben.<br />

Wie der Mensch zugleich ungestümer <strong>und</strong> finsterer<br />

Drang des Wollens (bezeichnet durch den Pol der Genitalien<br />

<strong>als</strong> seinen Brennpunkt) <strong>und</strong> ewiges, freies,<br />

heiteres Subjekt des reinen Erkennens (bezeichnet<br />

durch den Pol des Gehirns) ist; so ist, diesem Gegensatz<br />

entsprechend, die Sonne zugleich Quelle des<br />

Lichtes, der Bedingung zur vollkommensten Erkenntnißart,<br />

<strong>und</strong> eben dadurch des erfreulichsten der<br />

Dinge, – <strong>und</strong> Quelle der Wärme, der ersten Bedingung<br />

alles Lebens, d.i. aller Erscheinung des <strong>Wille</strong>ns<br />

auf den höheren Stufen derselben. Was daher für den<br />

<strong>Wille</strong>n die Wärme, das ist für die Erkenntniß das<br />

Licht. Das Licht ist eben daher der größte Demant in<br />

der Krone der Schönheit <strong>und</strong> hat auf die Erkenntniß<br />

jedes schönen Gegenstandes den entschiedensten Einfluß:<br />

seine Anwesenheit überhaupt ist unerläßliche<br />

Bedingung; seine günstige Stellung erhöht auch die<br />

Schönheit des Schönsten, Vor allem Ändern aber<br />

wird das Schöne der Baukunst durch seine Gunst erhöht,<br />

durch welche jedoch selbst das Unbedeutendeste<br />

zum schönen Gegenstande wird. – Sehn wir nun im<br />

strengen Winter, bei der allgemeinen Erstarrung der<br />

Natur, die Strahlen der niedrig stehenden Sonne von<br />

steinernen Massen zurückgeworfen, wo sie erleuchten,<br />

ohne zu wärmen, <strong>als</strong>o nur der reinsten Erkenntnißweise,<br />

nicht dem <strong>Wille</strong>n günstig sind; so versetzt<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!