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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63531 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 456<br />

ses letztem eben ist es, der eine andere Kunst verhindert,<br />

ihr <strong>als</strong> Schwester zur Seite zu stehn, obgleich<br />

dieselbe, in ästhetischer Rücksicht, ganz eigentlich ihr<br />

<strong>als</strong> Seitenstück beizuordnen ist: ich meine die schöne<br />

Wasserleitungskunst. Denn was die Baukunst für die<br />

Idee der Schwere, wo diese mit der Starrheit verb<strong>und</strong>en<br />

erscheint, leistet, das Selbe leistet jene für die<br />

selbe Idee, da, wo ihr die Flüssigkeit, d.h. Formlosigkeit,<br />

leichteste Verschiebbarkeit, Durchsichtigkeit,<br />

beigesellt ist. Schäumend <strong>und</strong> brausend über Felsen<br />

stürzende Wasserfälle, still zerstäubende Katarakte,<br />

<strong>als</strong> hohe Wassersäulen emporstrebende Springbrunnen<br />

<strong>und</strong> klarspiegelnde Seen offenbaren die Ideen der<br />

flüssigen schweren Materie gerade so, wie die Werke<br />

der Baukunst die Ideen der starren Materie entfalten.<br />

An der nützlichen Wasserleitungskunst findet die<br />

schöne keine Stütze; da die Zwecke dieser sich mit<br />

den ihrigen, in der Regel, nicht vereinigen lassen,<br />

sondern dies nur ausnahmsweise Statt findet, z.B. in<br />

der Cascata di Trevi zu Rom.61<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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