18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63192 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 117<br />

der Begriff, den Jemand von einer bestimmten Stadt<br />

hat, die er aber bloß aus der Geographie kennt: obgleich<br />

nur diese eine Stadt dadurch gedacht wird, so<br />

wären doch mehrere in einigen Stücken verschiedene<br />

Städte möglich, zu denen allen er paßte. Nicht <strong>als</strong>o<br />

weil ein Begriff von mehreren Objekten abstrahirt ist,<br />

hat er Allgemeinheit; sondern umgekehrt, weil Allgemeinheit,<br />

d.i. Nichtbestimmung des Einzelnen, ihm<br />

<strong>als</strong> abstrakter <strong>Vorstellung</strong> der Vernunft wesentlich ist,<br />

können verschiedene Dinge durch den selben Begriff<br />

gedacht werden.<br />

Aus dem Gesagten ergiebt sich, daß jeder Begriff,<br />

eben weil er abstrakte <strong>und</strong> nicht anschauliche <strong>und</strong><br />

eben daher nicht durchgängig bestimmte <strong>Vorstellung</strong><br />

ist, Dasjenige hat, was man einen Umfang oder Sphäre<br />

nennt, auch sogar in dem Fall, daß nur ein einziges<br />

reales Objekt vorhanden ist, das ihm entspricht. Nun<br />

finden wir durchgängig, daß die Sphäre jedes Begriffs<br />

mit den Sphären anderer etwas Gemeinschaftliches<br />

hat, d.h. daß in ihm zum Theil das Selbe gedacht<br />

wird, was in jenen andern, <strong>und</strong> in diesen wieder zum<br />

Theil das Selbe, was in jenem erstern; obgleich, wenn<br />

sie wirklich verschiedene Begriffe sind, jeder, oder<br />

wenigstens einer von beiden etwas enthält, das der andere<br />

nicht hat: in diesem Verhältniß steht jedes Subjekt<br />

zu seinem Prädikat. <strong>Die</strong>ses Verhältniß erkennen,<br />

heißt urtheilen. <strong>Die</strong> Darstellung jener Sphären durch<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!