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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64393 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1318<br />

wir zum gemeinsamen Maaßstab das Prädikat derselben<br />

nehmen: dieses wird demnach hier der Medius<br />

<strong>und</strong> muß folglich in beiden Urtheilen das selbe seyn.<br />

Daraus entsteht die zweite Figur. Hier wird das Verhältniß<br />

zweier Subjekte zu einander bestimmt, durch<br />

dasjenige, welches sie zu einem <strong>und</strong> dem selben Prädikat<br />

haben. <strong>Die</strong>s Verhältniß kann aber nur dadurch<br />

bedeutsam werden, daß das selbe Prädikat dem einen<br />

Subjekt beigelegt, dem andern abgesprochen wird, <strong>als</strong><br />

wodurch es zu einem wesentlichen Unterscheidungsgr<strong>und</strong>e<br />

beider wird. Denn würde es beiden Subjekten<br />

beigelegt; so könnte dies über ihr Verhältniß zu einander<br />

nicht entscheidend seyn: weil fast jedes Prädikat<br />

unzähligen Subjekten zukommt. Noch weniger würde<br />

es entscheiden, wenn man es beiden abspräche. Hieraus<br />

folgt der Gr<strong>und</strong>charakter der zweiten Figur, daß<br />

nämlich die beiden Prämissen entgegengesetzte Qualität<br />

haben müssen: die eine muß bejahen, die andere<br />

verneinen. Daher ist hier die oberste Regel: sit altera<br />

negans: deren Korollarium ist: e meris affirmativis<br />

nihil sequitur; eine Regel, gegen welche in einer<br />

losen, durch viele Zwischensätze verdeckten Argumentation<br />

bisweilen gesündigt wird. Aus dem Gesagten<br />

geht der Gedankengang, den diese Figur darstellt,<br />

deutlich hervor: es ist die Untersuchung zweier Arten<br />

von Dingen, in der Absicht sie zu unterscheiden, <strong>als</strong>o<br />

festzustellen, daß sie nicht gleicher Gattung sind; wel-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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