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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64031 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 956<br />

ich sogar oben <strong>als</strong> nichtig darstellen mußte. – Auch<br />

über die Modalität, von deren Gr<strong>und</strong>sätzen nun die<br />

Ausführung folgt, ist schon das Nöthige gesagt. –<br />

Ich hätte noch manche Einzelheiten in fernerem<br />

Verfolg der transscendentalen Analytik zu widerlegen,<br />

fürchte jedoch die Geduld des Lesers zu ermüden <strong>und</strong><br />

überlasse dieselben daher seinem eigenen Nachdenken.<br />

Aber immer von Neuem tritt uns in der Kritik der<br />

reinen Vernunft jener Haupt- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>fehler Kants,<br />

welchen ich oben ausführlich gerügt habe, entgegen,<br />

die gänzliche Nichtunterscheidung der abstrakten, diskursiven<br />

Erkenntniß von der intuitiven. <strong>Die</strong>se ist es,<br />

welche eine beständige Dunkelheit über Kants ganze<br />

Theorie des Erkenntnißvermögens verbreitet, <strong>und</strong> den<br />

Leser nie wissen läßt, wovon jedesmal eigentlich die<br />

Rede ist; so daß er, statt zu verstehn, immer nur<br />

muthmaaßt, indem er das jedesmal Gesagte abwechselnd<br />

vom Denken <strong>und</strong> vom Anschauen zu verstehn<br />

versucht, <strong>und</strong> stets in der Schwebe bleibt. Jener unglaubliche<br />

Mangel an Besinnung über das Wesen der<br />

anschaulichen <strong>und</strong> der abstrakten <strong>Vorstellung</strong> bringt,<br />

wie ich sogleich näher erörtern werde, in dem Kapitel<br />

»Von der Unterscheidung aller Gegenstände in Phänomena<br />

<strong>und</strong> Noumena« Kanten zu der monströsen<br />

Behauptung, daß es ohne Denken, <strong>als</strong>o ohne abstrakte<br />

Begriffe, gar keine Erkenntniß eines Gegenstandes<br />

gebe, <strong>und</strong> daß die Anschauung, weil sie kein Denken<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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