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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63425 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 350<br />

einem Zweckbegriff, <strong>und</strong> doch ganz ohne denselben.<br />

Denn in der äußern, wie in der innern Teleologie der<br />

Natur ist, was wir <strong>als</strong> Mittel <strong>und</strong> Zweck denken müssen,<br />

überall nur die für unsere Erkenntnißweise in<br />

Raum <strong>und</strong> Zeit auseinandergetretene Erscheinung der<br />

Einheit des mit sich selbst soweit übereinstimmenden<br />

einen <strong>Wille</strong>ns.<br />

Inzwischen kann das aus dieser Einheit entspringende<br />

sich wechselseitige Anpassen <strong>und</strong> Sichbequemen<br />

der Erscheinungen dennoch nicht den oben dargestellten,<br />

im allgemeinen Kampf der Natur erscheinenden<br />

innern Widerstreit tilgen, der dem <strong>Wille</strong>n wesentlich<br />

ist. Jene Harmonie geht nur so weit, daß sie<br />

den Bestand der <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> ihrer Wesen möglich<br />

macht, welche daher ohne sie längst untergegangen<br />

wären. Daher erstreckt sie sich nur auf den Bestand<br />

der Species <strong>und</strong> der allgemeinen Lebensbedingungen,<br />

nicht aber auf den der Individuen, Wenn demnach,<br />

vermöge jener Harmonie <strong>und</strong> Akkommodation, die<br />

Species im Organischen <strong>und</strong> die allgemeinen Naturkräfte<br />

im Unorganischen neben einander bestehn,<br />

sogar sich wechselseitig unterstützen; so zeigt sich<br />

dagegen der innere Widerstreit des durch alle jene<br />

Ideen objektivirten <strong>Wille</strong>ns im unaufhörlichen Vertilgungskriege<br />

der Individuen jener Species <strong>und</strong> im beständigen<br />

Ringen der Erscheinungen jener Naturkräfte<br />

mit einander, wie oben ausgeführt worden. Der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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