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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65053 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1978<br />

schlechten Zeiten, oder unaccentuirten Takttheile.<br />

Nun besteht die Entzweiung jener beiden Gr<strong>und</strong>elemente<br />

darin, daß indem die Forderung des einen befriedigt<br />

wird, die des andern es nicht ist, die Versöhnung<br />

aber darin, daß beide zugleich <strong>und</strong> auf ein Mal<br />

befriedigt werden. Nämlich jenes Herumirren der<br />

Tonfolge, bis zum Erreichen einer mehr oder minder<br />

harmonischen Stufe, muß diese erst nach einer bestimmten<br />

Anzahl Takte, sodann aber auf einem guten<br />

Zeittheil des Taktes antreffen, wodurch dieselbe zu<br />

einem gewissen Ruhepunkte für sie wird; <strong>und</strong> eben so<br />

muß die Rückkehr zur Tonika diese nach einer gleichen<br />

Anzahl Takte <strong>und</strong> ebenfalls auf einem guten<br />

Zeittheil wiederfinden, wodurch dann die völlige Befriedigung<br />

eintritt. So lange dieses geforderte Zusammentreffen<br />

der Befriedigungen beider Elemente nicht<br />

erreicht wird, mag einerseits der Rhythmus seinen regelrechten<br />

Gang gehn, <strong>und</strong> andererseits die geforderten<br />

Noten oft genug vorkommen; sie werden dennoch<br />

ganz ohne jene Wirkung bleiben, durch welche die<br />

Melodie entsteht: dies zu erläutern diene das folgende,<br />

höchst einfache Beispiel:<br />

Hier trifft die harmonische Tonfolge gleich am Schluß<br />

des ersten Takts auf die Tonika: allein sie erhält dadurch<br />

keine Befriedigung; weil der Rhythmus im<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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