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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64792 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1717<br />

Kapitel 25.<br />

Transscendente Betrachtungen über den <strong>Wille</strong>n<br />

<strong>als</strong> Ding an sich<br />

Schon die bloß empirische Betrachtung der Natur erkennt,<br />

von der einfachsten <strong>und</strong> nothwendigsten Aeußerung<br />

irgend einer allgemeinen Naturkraft an, bis<br />

zum Leben <strong>und</strong> Bewußtsein des Menschen hinauf,<br />

einen stetigen Uebergang, durch allmälige Abstufungen<br />

<strong>und</strong> ohne andere, <strong>als</strong> relative, ja meistens schwankende<br />

Gränzen. Das diese Ansicht verfolgende <strong>und</strong><br />

dabei etwas tiefer eindringende Nachdenken wird bald<br />

zu der Ueberzeugung geführt, daß in allen jenen Erscheinungen<br />

das innere Wesen, das sich Manifestirende,<br />

das Erscheinende, Eines <strong>und</strong> das Selbe sei, welches<br />

immer deutlicher hervortrete; <strong>und</strong> daß demnach<br />

was sich in Millionen Gestalten von endloser Verschiedenheit<br />

darstellt <strong>und</strong> so das bunteste <strong>und</strong> barokkeste<br />

Schauspiel ohne Anfang <strong>und</strong> Ende aufführt, dieses<br />

Eine Wesen sei, welches hinter allen jenen Masken<br />

stecht, so dicht verlarvt, daß es sich selbst nicht<br />

wiedererkennt, <strong>und</strong> daher oft sich selbst unsanft behandelt.<br />

Daher ist die große Lehre vom hen kai pan,<br />

im Orient wie im Occident, früh aufgetreten <strong>und</strong> hat<br />

sich, allem Widerspruche zum Trotz, behauptet, oder<br />

doch stets erneuert. Wir nun aber sind jetzt schon tie-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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