18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63998 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 923<br />

Wir sehn hier nun aber recht deutlich, wie Erkenntnisse,<br />

die ihrem Ursprung <strong>und</strong> ihrer Bedeutung nach<br />

ganz verschieden sind, doch, wenn von der Vernunft<br />

in abstracto gedacht, in einer <strong>und</strong> der selben Form<br />

von Verbindung der Begriffe <strong>und</strong> Urtheile erscheinen<br />

<strong>und</strong> dann in dieser gar nicht mehr zu unterscheiden<br />

sind, sondern man, um sie zu unterscheiden, auf die<br />

anschauliche Erkenntniß zurückgehn muß, die abstrakte<br />

ganz verlassend. Daher war der von Kant eingeschlagene<br />

Weg, vom Standpunkt der abstrakten Erkenntniß<br />

aus, die Elemente <strong>und</strong> das Innerste Getriebe<br />

auch der intuitiven Erkenntniß zu finden, durchaus<br />

verkehrt. Uebrigens ist gewissermaaßen meine ganze<br />

einleitende Abhandlung »Ueber den Satz vom Gr<strong>und</strong>e«<br />

nur <strong>als</strong> eine gründliche Erörterung der Bedeutung<br />

der hypothetischen Urtheilsform anzusehn; daher ich<br />

hier nicht weiter verweile.<br />

b) <strong>Die</strong> Form des kategorischen Urtheils ist nichts<br />

Anderes, <strong>als</strong> die Form des Urtheils überhaupt im eigentlichsten<br />

Sinn. Denn, streng genommen, heißt Urtheilen<br />

nur die Verbindung, oder die Unvereinbarkeit<br />

der Sphären der Begriffe denken: daher sind die hypothetische<br />

<strong>und</strong> die disjunktive Verbindung eigentlich<br />

keine besondere Formen des Urtheils: denn sie werden<br />

nur auf schon fertige Urtheile angewandt, in<br />

denen die Verbindung der Begriffe unverändert die<br />

kategorische bleibt; sie aber verknüpfen wieder diese<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!