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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64048 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 973<br />

dingte daist, muß auch seine Bedingung gegeben<br />

seyn, <strong>und</strong> zwar ganz, <strong>als</strong>o vollständig, <strong>als</strong>o die Totalität<br />

seiner Bedingungen, folglich, wenn sie eine Reihe<br />

ausmachen, die ganze Reihe, folglich auch der erste<br />

Anfang derselben, <strong>als</strong>o das Unbedingte.« – Hiebei ist<br />

schon f<strong>als</strong>ch, daß die Bedingungen zu einem Bedingten<br />

<strong>als</strong> solche eine Reihe ausmachen können. Vielmehr<br />

muß zu jedem Bedingten die Totalität seiner Bedingungen<br />

in seinem nächsten Gr<strong>und</strong>e, aus dem es<br />

unmittelbar hervorgeht <strong>und</strong> der erst dadurch zureichender<br />

Gr<strong>und</strong> ist, enthalten seyn. So z.B. die verschiedenen<br />

Bestimmungen des Zustandes welcher Ursache<br />

ist, <strong>als</strong> welche alle zusammengekommen seyn<br />

müssen, ehe die Wirkung eintritt. <strong>Die</strong> Reihe aber,<br />

z.B. die Kette der Ursachen, entsteht nur dadurch, daß<br />

wir Das, was soeben die Bedingung war, nun wieder<br />

<strong>als</strong> ein Bedingtes betrachten, wo dann aber sogleich<br />

die ganze Operation von vorne anfängt <strong>und</strong> der Satz<br />

vom Gr<strong>und</strong>e mit seiner Forderung von Neuem auftritt.<br />

Nie aber kann es zu einem Bedingten eine eigentliche<br />

successive Reihe von Bedingungen geben, welche<br />

bloß <strong>als</strong> solche <strong>und</strong> des endlichen letzten Bedingten<br />

wegen daständen; sondern es ist immer eine abwechselnde<br />

Reihe von Bedingten <strong>und</strong> Bedingungen: bei<br />

jedem zurückgelegten Gliede aber ist die Kette unterbrochen<br />

<strong>und</strong> die Forderung des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e<br />

gänzlich getilgt; sie hebt von Neuem an, indem die<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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