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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65217 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2142<br />

tralisation der Einseitigkeiten <strong>und</strong> Abnormitäten der<br />

beiden Individuen durch einander hervorgehn. Wir<br />

wollen sie einzeln durchgehn.<br />

<strong>Die</strong> oberste, unsere Wahl <strong>und</strong> Neigung leitende<br />

Rücksicht ist das Alter. Im Ganzen lassen wir es gelten<br />

von den Jahren der eintretenden bis zu denen der<br />

aufhörenden Menstruation, geben jedoch der Periode<br />

vom achtzehnten bis acht<strong>und</strong>zwanzigsten Jahre entschieden<br />

den Vorzug. Außerhalb jener Jahre hingegen<br />

kann kein Weib uns reizen: ein altes, d.h. nicht mehr<br />

menstruirtes Weib erregt unsern Abscheu, Jugend<br />

ohne Schönheit hat immer noch Reiz; Schönheit ohne<br />

Jugend keinen. – Offenbar ist die hiebei uns unbewußt<br />

leitende Absicht die Möglichkeit der Zeugung<br />

überhaupt: daher verliert jedes Individuum an Reiz<br />

für das andere Geschlecht in dem Maaße, <strong>als</strong> es sich<br />

von der zur Zeugung oder zur Empfängniß tauglichsten<br />

Periode entfernt. – <strong>Die</strong> zweite Rücksicht ist die<br />

der Ges<strong>und</strong>heit: akute Krankheiten stören nur vorübergehend,<br />

chronische, oder gar Kachexien, schrekken<br />

ab; – weil sie auf das Kind übergehn. – <strong>Die</strong> dritte<br />

Rücksicht ist das Skelett: weil es die Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Typus der Gattung ist. Nächst Alter <strong>und</strong> Krankheit<br />

stößt nichts uns so sehr ab, wie eine verwachsene Gestalt:<br />

sogar das schönste Gesicht kann nicht dafür entschädigen;<br />

vielmehr wird selbst das häßlichste, bei<br />

geradem Wüchse, unbedingt vorgezogen. Ferner emp-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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