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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63313 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 238<br />

sondern allein <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>en unserm Bewußtseyn<br />

gegeben sind, eben nach Analogie jenes Leibes beurtheilen<br />

<strong>und</strong> daher annehmen, daß, wie sie einerseits,<br />

ganz so wie er, <strong>Vorstellung</strong> <strong>und</strong> darin mit ihm gleichartig<br />

sind, auch andererseits, wenn man ihr Daseyn<br />

<strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong> des Subjekts bei Seite setzt, das dann<br />

noch übrig Bleibende, seinem innern Wesen nach, das<br />

selbe seyn muß, <strong>als</strong> was wir an uns <strong>Wille</strong> nennen.<br />

Denn welche andere Art von Daseyn oder Realität<br />

sollten wir der übrigen Körperwelt beilegen? woher<br />

die Elemente nehmen, aus der wir eine solche zusammensetzten?<br />

Außer dem <strong>Wille</strong>n <strong>und</strong> der <strong>Vorstellung</strong><br />

ist uns gar nichts bekannt, noch denkbar. Wenn wir<br />

der Körperwelt, welche unmittelbar nur in unserer<br />

<strong>Vorstellung</strong> dasteht, die größte uns bekannte Realität<br />

beilegen wollen; so geben wir ihr die Realität, welche<br />

für Jeden sein eigener Leib hat: denn der ist Jedem<br />

das Re<strong>als</strong>te. Aber wenn wir nun die Realität dieses<br />

Leibes <strong>und</strong> seiner Aktionen analysiren, so treffen wir,<br />

außerdem daß er unsere <strong>Vorstellung</strong> ist, nichts darin<br />

an, <strong>als</strong> den <strong>Wille</strong>n: damit ist selbst seine Realität erschöpft.<br />

Wir können daher eine anderweitige Realität,<br />

um sie der Körperwelt beizulegen, nirgends finden.<br />

Wenn <strong>als</strong>o die Körperwelt noch etwas mehr seyn soll,<br />

<strong>als</strong> bloß unsere <strong>Vorstellung</strong>, so müssen wir sagen,<br />

daß sie außer der <strong>Vorstellung</strong>, <strong>als</strong>o an sich <strong>und</strong> ihrem<br />

Innersten Wesen nach, Das sei, was wir in uns selbst<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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