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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64704 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1629<br />

kenntniß überhaupt durch Vielheit <strong>und</strong> Verschiedenheit<br />

bedingt. Also die Erkenntniß <strong>und</strong> die Vielheit,<br />

oder Individuation, stehn <strong>und</strong> fallen mit einander,<br />

indem sie sich gegenseitig bedingen. – Hieraus ist zu<br />

schließen, daß jenseit der Erscheinung, im Wesen an<br />

sich aller Dinge, welchem Zeit <strong>und</strong> Raum, <strong>und</strong> deshalb<br />

auch die Vielheit, fremd seyn muß, auch keine<br />

Erkenntniß vorhanden seyn kann. <strong>Die</strong>ses bezeichnet<br />

der Buddhaismus <strong>als</strong> Pradschna Paramita, d.i. das<br />

Jenseits aller Erkenntniß. (Hierüber siehe I. J.<br />

Schmidt, »Ueber das Maha-Jana <strong>und</strong> Pradschna Paramita«.)<br />

Ein »Erkennen der Dinge an sich«, im strengsten<br />

Sinne des Worts, – wäre demnach schon darum<br />

unmöglich, weil wo das Wesen an sich der Dinge anfängt,<br />

das Erkennen wegfällt, <strong>und</strong> alle Erkenntniß<br />

schon gr<strong>und</strong>wesentlich bloß auf Erscheinungen geht.<br />

Denn sie entspringt aus einer Beschränkung, durch<br />

welche sie nöthig gemacht wird, um die Schranken zu<br />

erweitern.<br />

Für die objektive Betrachtung ist das Gehirn die<br />

Efflorescenz des Organismus; daher erst wo dieser<br />

seine höchste Vollkommenheit <strong>und</strong> Komplikation erlangt<br />

hat, es in seiner größten Entwickelung auftritt.<br />

Den Organismus aber haben wir im vorhergehenden<br />

Kapitel <strong>als</strong> die Objektivation des <strong>Wille</strong>ns kennen gelernt:<br />

zu dieser muß daher auch das Gehirn, <strong>als</strong> sein<br />

Theil, gehören. Ferner habe ich daraus, daß der Orga-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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