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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63792 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 717<br />

Resultat seyn, dessen entsetzliche Uebel sich jetzt nur<br />

eine kühne Einbildungskraft zu vergegenwärtigen vermag.88<br />

§ 63<br />

Wir haben die zeitliche Gerechtigkeit, welche im<br />

Staat ihren Sitz hat, kennen gelernt, <strong>als</strong> vergeltend<br />

oder strafend, <strong>und</strong> gesehn, daß eine solche allein<br />

durch die Rücksicht auf die Zukunft zur Gerechtigkeit<br />

wird; da ohne solche Rücksicht alles Strafen <strong>und</strong> Vergelten<br />

eines Frevels ohne Rechtfertigung bliebe, ja,<br />

ein bloßes Hinzufügen eines zweiten Uebels zum Geschehenen<br />

wäre, ohne Sinn <strong>und</strong> Bedeutung. Ganz anders<br />

aber ist es mit der ewigen Gerechtigkeit, welche<br />

schon früher erwähnt wurde, <strong>und</strong> welche nicht den<br />

Staat, sondern die <strong>Welt</strong> beherrscht, nicht von menschlichen<br />

Einrichtungen abhängig, nicht dem Zufall <strong>und</strong><br />

der Täuschung unterworfen, nicht unsicher, schwankend<br />

<strong>und</strong> irrend, sondern unfehlbar, fest <strong>und</strong> sicher<br />

ist. – Der Begriff der Vergeltung schließt schon die<br />

Zeit in sich: daher kann die ewige Gerechtigkeit keine<br />

vergeltende seyn, kann <strong>als</strong>o nicht, wie diese, Aufschub<br />

<strong>und</strong> Frist gestatten <strong>und</strong>, nur mittelst der Zeit die<br />

schlimme That mit der schlimmen Folge ausgleichend,<br />

der Zeit bedürfen um zu bestehn. <strong>Die</strong> Strafe<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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