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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65153 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2078<br />

gie, Bd. I, §§ 247, 257), <strong>und</strong> beim Menschen die<br />

sorgfältige <strong>und</strong> kapriziöse Auswahl des andern Individuums<br />

zur Befriedigung des Geschlechtstriebes, welche<br />

sich bis zur leidenschaftlichen Liebe steigern<br />

kann, deren näherer Untersuchung ich ein eigenes Kapitel<br />

widmen werde: eben daher endlich die überschwängliche<br />

Liebe der Eltern zu ihrer Brut.<br />

In den Ergänzungen zum zweiten Buch wurde der<br />

<strong>Wille</strong> der Wurzel, der Intellekt der Krone des Baumes<br />

verglichen: so ist es innerlich, oder psychologisch.<br />

Aeußerlich aber, oder physiologisch, sind die Genitalien<br />

die Wurzel, der Kopf die Krone. Das Ernährende<br />

sind zwar nicht die Genitalien, sondern die Zotten der<br />

Gedärme: dennoch sind nicht diese, sondern jene die<br />

Wurzel: weil durch sie das Individuum mit der Gattung<br />

zusammenhängt, in welcher es wurzelt. Denn es<br />

ist physisch ein Erzeugniß der Gattung, metaphysisch<br />

ein mehr oder minder unvollkommenes Bild der Idee,<br />

welche, in der Form der Zeit, sich <strong>als</strong> Gattung darstellt.<br />

In Uebereinstimmung mit dem hier ausgesprochenen<br />

Verhältniß ist die größte Vitalität, wie auch<br />

die Dekrepität, des Gehirns <strong>und</strong> der Genitalien gleichzeitig<br />

<strong>und</strong> steht in Verbindung. Der Geschlechtstrieb<br />

ist anzusehn <strong>als</strong> der innere Zug des Baumes (der Gattung),<br />

auf welchem das Leben des Individuums<br />

sproßt, wie ein Blatt, das vom Baume genährt wird<br />

<strong>und</strong> ihn zu nähren beiträgt: daher ist jener Trieb so<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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