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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63982 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 907<br />

geleitet, <strong>und</strong> verfolgte eine Absicht, nämlich die, zu<br />

finden was er voraussetzte, um auf die so glücklich<br />

entdeckte transscendentale Aesthetik eine ihr analoge,<br />

<strong>als</strong>o ihr symmetrisch entsprechende, transscendentale<br />

Logik <strong>als</strong> zweites Stockwerk aufzusetzen. Hiezu nun<br />

verfiel er auf die Tafel der Urtheile, aus welcher er, so<br />

gut es gehn wollte, die Kategorientafel bildete, <strong>als</strong><br />

die Lehre von zwölf reinen Begriffen a priori, welche<br />

die Bedingung unsers Denkens eben der Dinge seyn<br />

sollten, deren Anschauung durch die zwei Formen der<br />

Sinnlichkeit a priori bedingt ist: symmetrisch entsprach<br />

<strong>als</strong>o jetzt der reinen Sinnlichkeit ein reiner<br />

Verstand. Danach nun gerieth er auf noch eine Betrachtung,<br />

die ihm ein Mittel darbot, die Plausibilität<br />

der Sache zu erhöhen, mittelst der Annahme des<br />

Schematismus der reinen Verstandesbegriffe, wodurch<br />

aber gerade der ihm selbst unbewußte Hergang<br />

seines Verfahrens sich am deutlichsten verräth. Indem<br />

er nämlich darauf ausgieng, für jede empirische Funktion<br />

des Erkenntnißvermögens eine analoge apriorische<br />

zu finden, bemerkte er, daß zwischen unserm<br />

empirischen Anschauen <strong>und</strong> unserm empirischen, in<br />

abstrakten nichtanschaulichen Begriffen vollzogenem<br />

Denken noch eine Vermittelung, wenn auch nicht<br />

immer, doch sehr häufig Statt findet, indem wir nämlich<br />

dann <strong>und</strong> wann vom abstrakten Denken auf das<br />

Anschauen zurückzugehn versuchen; aber bloß versu-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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