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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63402 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 327<br />

<strong>und</strong> schon dort dessen Charakter ausdrückt.<br />

So sehn wir denn hier, auf der untersten Stufe, den<br />

<strong>Wille</strong>n sich darstellen <strong>als</strong> einen blinden Drang, ein<br />

finsteres, dumpfes Treiben, fern von aller unmittelbaren<br />

Erkennbarkeit. Es ist die einfachste <strong>und</strong> schwächste<br />

Art seiner Objektivation. Als solcher blinder<br />

Drang <strong>und</strong> erkenntnißloses Streben erscheint er aber<br />

noch in der ganzen unorganischen Natur, in allen den<br />

ursprünglichen Kräften, welche aufzusuchen <strong>und</strong> ihre<br />

Gesetze kennen zu lernen, Physik <strong>und</strong> Chemie beschäftigt<br />

sind, <strong>und</strong> jede von welchen sich uns in Millionen<br />

ganz gleichartiger <strong>und</strong> gesetzmäßiger, keine<br />

Spur von individuellem Charakter ankündigender Erscheinungen<br />

darstellt, sondern bloß vervielfältigt<br />

durch Zeit <strong>und</strong> Raum, d.i. durch das principium individuationis,<br />

wie ein Bild durch die Facetten eines<br />

Glases vervielfältigt wird.<br />

Von Stufe zu Stufe sich deutlicher objektivirend,<br />

wirkt dennoch auch im Pflanzenreich, wo nicht mehr<br />

eigentliche Ursachen, sondern Reize das Band seiner<br />

Erscheinungen sind, der <strong>Wille</strong> doch noch völlig erkenntnißlos,<br />

<strong>als</strong> finstere treibende Kraft, <strong>und</strong> so endlich<br />

auch noch im vegetativen Theil der thierischen<br />

Erscheinung, in der Hervorbringung <strong>und</strong> Ausbildung<br />

jedes Thieres <strong>und</strong> in der Unterhaltung der innern Oekonomie<br />

desselben, wo immer nur noch bloße Reize<br />

seine Erscheinung nothwendig bestimmen. <strong>Die</strong> immer<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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