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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65048 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1973<br />

narie, <strong>als</strong> welche, im Zusammenhang der Harmonie,<br />

allein naturgemäß ist. Beiläufig gesagt, könnte ein<br />

solcher melodischer, durch Versetzung erzwungener<br />

Baß, im Sinn unserer Metaphysik der Musik, einem<br />

Marmorblocke verglichen werden, dem man die<br />

menschliche Gestalt aufgezwungen hat: dem steinernen<br />

Gast im »Don Juan« ist er eben dadurch w<strong>und</strong>ervoll<br />

angemessen.<br />

Jetzt aber wollen wir noch der Genesis der Melodie<br />

etwas näher auf den Gr<strong>und</strong> gehn, welches durch Zerlegung<br />

derselben in ihre Bestandtheile zu bewerkstelligen<br />

ist <strong>und</strong> uns jedenfalls das Vergnügen gewähren<br />

wird, welches dadurch entsteht, daß man sich Dinge,<br />

die in concreto Jedem bewußt sind, ein Mal auch zum<br />

abstrakten <strong>und</strong> deutlichen Bewußtseyn bringt, wodurch<br />

sie den Schein der Neuheit gewinnen.<br />

<strong>Die</strong> Melodie besteht aus zwei Elementen, einem<br />

rhythmischen <strong>und</strong> einem harmonischen: jenes kann<br />

man auch <strong>als</strong> das quantitative, dieses <strong>als</strong> das qualitative<br />

bezeichnen, da das erstere die Dauer, das letztere<br />

die Höhe <strong>und</strong> Tiefe der Töne betrifft. In der Notenschrift<br />

hängt das erstere den senkrechten, das letztere<br />

den horizontalen Linien an. Beiden liegen rein arithmetische<br />

Verhältnisse, <strong>als</strong>o die der Zeit, zum Gr<strong>und</strong>e:<br />

dem einen die relative Dauer der Töne, dem andern<br />

die relative Schnelligkeit ihrer Vibrationen. Das<br />

rhythmische Element ist das wesentlichste; da es, für<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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