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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64734 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1659<br />

ser wurzeln muß: hieraus aber müssen, wenn auch die<br />

Wurzel nicht gerade zu Tage gezogen werden kann,<br />

doch einige Data zu erfassen seyn, zur Aufklärung des<br />

Zusammenhangs der <strong>Welt</strong> der Erscheinungen mit dem<br />

Wesen an sich der Dinge. Hier <strong>als</strong>o liegt der Weg, auf<br />

welchem ich über Kant <strong>und</strong> die von ihm gezogene<br />

Gränze hinausgegangen bin, jedoch stets auf dem<br />

Boden der Reflexion, mithin der Redlichkeit, mich<br />

haltend, daher ohne das windbeutelnde Vorgeben intellektualer<br />

Anschauung, oder absoluten Denkens,<br />

welches die Periode der Pseudophilosophie zwischen<br />

Kant <strong>und</strong> mir charakterisirt. Kant gieng, bei seiner<br />

Nachweisung des Unzulänglichen der vernünftigen<br />

Erkenntniß zur Ergründung des Wesens der <strong>Welt</strong>, von<br />

der Erkenntniß, <strong>als</strong> einer Thatsache, die unser Bewußtseyn<br />

liefert, aus, verfuhr <strong>als</strong>o, in diesem Sinne, a<br />

posteriori. Ich aber habe in diesem Kapitel, wie auch<br />

in der Schrift »Ueber den <strong>Wille</strong>n in der Natur«, nachzuweisen<br />

gesucht, was die Erkenntniß ihrem Wesen<br />

<strong>und</strong> Ursprung nach sei, nämlich ein Sek<strong>und</strong>äres, zu<br />

individuellen Zwecken Bestimmtes: woraus folgt, daß<br />

sie zur Ergründung des Wesens der <strong>Welt</strong> unzulänglich<br />

seyn muß; bin <strong>als</strong>o, insofern, zum selben Ziel a<br />

priori gelangt. Man erkennt aber nichts ganz <strong>und</strong><br />

vollkommen, <strong>als</strong> bis man darum herumgekommen <strong>und</strong><br />

nun von der andern Seite zum Ausgangspunkt zurückgelangt<br />

ist. Daher muß man, auch bei der hier in Be-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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