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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64788 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1713<br />

mögen, <strong>als</strong> eine gefabelte eigenschaftslose Materie,<br />

die dabei ein absolutes Objekt, d.h. ein Objekt ohne<br />

Subjekt wäre, <strong>und</strong> zweitens keine andere Thätigkeit,<br />

<strong>als</strong> Bewegung <strong>und</strong> Stoß: diese zwei allein sind ihnen<br />

faßlich, <strong>und</strong> daß auf sie Alles zurücklaufe, ist ihre<br />

Voraussetzung a priori: denn sie sind ihr Ding an<br />

sich. <strong>Die</strong>ses Ziel zu erreichen, wird die Lebenskraft<br />

auf chemische Kräfte (welche insidiös <strong>und</strong> unberechtigt<br />

Molekularkräfte genannt werden) <strong>und</strong> alle Processe<br />

der unorganischen Natur auf Mechanismus, d.h.<br />

Stoß <strong>und</strong> Gegenstoß zurückgeführt. Und so wäre denn<br />

am Ende die ganze <strong>Welt</strong>, mit allen Dingen darin, bloß<br />

ein mechanisches Kunststück, gleich den durch<br />

Hebel, Räder <strong>und</strong> Sand getriebenen Spielzeugen, welche<br />

ein Bergwerk, oder ländlichen Betrieb darstellen.<br />

– <strong>Die</strong> Quelle des Uebels ist, daß durch die viele<br />

Handarbeit des Experimentirens die Kopfarbeit des<br />

Denkens aus der Uebung gekommen ist. <strong>Die</strong> Tiegel<br />

<strong>und</strong> Volta'schen Säulen sollen dessen Funktionen<br />

übernehmen: daher auch der prof<strong>und</strong>e Abscheu gegen<br />

alle Philosophie. –<br />

Man könnte nun aber die Sache auch so wenden,<br />

daß man sagte, der Materialismus, wie er bisher aufgetreten,<br />

wäre bloß dadurch mißlungen, daß er die<br />

Materie, aus der er die <strong>Welt</strong> zu konstruiren gedachte,<br />

nicht genugsam gekannt <strong>und</strong> daher, statt ihrer, es mit<br />

einem eigenschaftslosen Wechselbalg derselben zu<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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