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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63820 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 745<br />

verfügt würde, Strafe, <strong>als</strong>o Recht, seyn würde.<br />

Außer dem beschriebenen, mit der Bosheit aus<br />

einer Wurzel, dem sehr heftigen <strong>Wille</strong>n, entsprossenen<br />

<strong>und</strong> daher von ihr unabtrennlichen Leiden, ist ihr<br />

nun aber noch eine davon ganz verschiedene <strong>und</strong> besondere<br />

Pein beigesellt, welche bei jeder bösen Handlung,<br />

diese sei nun bloße Ungerechtigkeit aus Egoismus,<br />

oder reine Bosheit, fühlbar wird <strong>und</strong>, nach der<br />

Länge ihrer Dauer, Gewissensbiß, oder Gewissensangst<br />

heißt. – Wem nun der bisherige Inhalt dieses<br />

vierten Buchs, besonders aber die am Anfange desselben<br />

auseinandergesetzte Wahrheit, daß dem <strong>Wille</strong>n<br />

zum Leben das Leben selbst, <strong>als</strong> sein bloßes Abbild<br />

oder Spiegel, immer gewiß ist, sodann auch die Darstellung<br />

der ewigen Gerechtigkeit, – erinnerlich <strong>und</strong><br />

gegenwärtig sind; der wird finden, daß in Gemäßheit<br />

jener Betrachtungen, der Gewissensbiß keine andere,<br />

<strong>als</strong> folgende Bedeutung haben kann, d.h. sein Inhalt,<br />

abstrakt ausgedrückt, folgender ist, in welchem man<br />

zwei Theile unterscheidet, die aber doch wieder ganz<br />

zusammenfallen <strong>und</strong> <strong>als</strong> völlig vereint gedacht werden<br />

müssen.<br />

So dicht nämlich auch den Sinn des Bösen der<br />

Schleier der Maja umhüllt, d.h. so fest er auch im<br />

principio individuationis befangen ist, demgemäß er<br />

seine Person von jeder andern <strong>als</strong> absolut verschieden<br />

<strong>und</strong> durch eine weite Kluft getrennt ansieht, welche<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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