18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64514 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1439<br />

ein, daß alles Physische andererseits zugleich ein Metaphysisches<br />

ist. <strong>Die</strong>s ist aber auch, ohne Kant,<br />

schwer einzusehn; da es die Unterscheidung der Erscheinung<br />

vom Ding an sich voraussetzt. Dennoch hat<br />

sich, selbst ohne diese, Aristoteles, so sehr er auch<br />

zur Empirie geneigt <strong>und</strong> von Platonischer Hyperphysik<br />

entfernt war, von jener beschränkten Ansicht frei<br />

gehalten: er sagt: Ei men oun mê esti tis hetera ousia<br />

para tas physei synestêkyias, hê physikê an eiê prôtê<br />

epistêmê; ei de esti tis ousia akintos, hautê protera<br />

kai philosophia prôtê, kai katholou houtôs, hoti<br />

prôtê; kai peri tou ontos hê on, tautês an ein theôrêsai.<br />

(Si igitur non est aliqua alia substantia, praeter<br />

eas, quae natura consistunt, physica profecto prima<br />

scientia esset; quodsi autem est aliqua substantia<br />

immobilis, haec prior et philosophia prima, et universalis<br />

sic, quod prima; et de ente, prout ens est,<br />

speculari hujus est.) Metaph., V, I. Eine solche absolute<br />

Physik, wie oben beschrieben, welche für keine<br />

Metaphysik Raum ließe, würde die Natura naturata<br />

zur Natura naturans machen: sie wäre die auf den<br />

Thron der Metaphysik gesetzte Physik, würde jedoch,<br />

auf dieser hohen Stelle, sich fast so ausnehmen, wie<br />

Holbergs theatralischer Kannengießer, den man zum<br />

Burgemeister gemacht. Sogar hinter dem an sich abgeschmackten,<br />

auch meistens boshaften Vorwurf des<br />

Atheismus liegt, <strong>als</strong> seine innere Bedeutung <strong>und</strong> ihm<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!