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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64218 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1143<br />

Hartes, weder Glattes noch Rauhes; jedoch bleibt es<br />

ein Ausgedehntes, Gestaltetes, Undurchdringliches,<br />

Ruhendes oder Bewegtes, <strong>und</strong> Maaß <strong>und</strong> Zahl Habendes.<br />

Hingegen bei Kant hat es auch diese letzteren Eigenschaften<br />

sämmtlich abgelegt; weil sie nur mittelst<br />

Zeit, Raum <strong>und</strong> Kausalität möglich sind, diese aber<br />

aus unserm Intellekt (Gehirn) eben so entspringen,<br />

wie Farben, Töne, Gerüche u.s.w. aus den Nerven der<br />

Sinnesorgane. Das Ding an sich ist bei Kant ein<br />

Raumloses, Unausgedehntes, Unkörperliches geworden.<br />

Was <strong>als</strong>o zur Anschauung, in der die objektive<br />

<strong>Welt</strong> dasteht, die bloßen Sinne liefern, verhält sich zu<br />

Dem, was dazu die Gehirnfunktion liefert (Raum,<br />

Zeit, Kausalität), wie die Masse der Sinnesnerven zur<br />

Masse des Gehirns, nach Abzug desjenigen Theiles<br />

von dieser, der überdies zum eigentlichen Denken,<br />

d.h. dem abstrakten Vorstellen, verwendet wird <strong>und</strong><br />

daher den Thieren abgeht. Denn, verleihen die Nerven<br />

der Sinnesorgane den erscheinenden Objekten Farbe,<br />

Klang, Geschmack, Geruch, Temperatur u.s.w.; so<br />

verleiht das Gehirn denselben Ausdehnung, Form,<br />

Undurchdringlichkeit, Beweglichkeit u.s.w., kurz<br />

Alles, was erst mittelst Zeit, Raum <strong>und</strong> Kausalität<br />

vorstellbar ist. Wie gering bei der Anschauung der<br />

Antheil der Sinne ist, gegen den des Intellekts, bezeugt<br />

<strong>als</strong>o auch der Vergleich zwischen dem Nervenapparat<br />

zum Empfangen der Eindrücke mit dem zum<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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