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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63358 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 283<br />

§ 25<br />

Wir wissen, daß die Vielheit überhaupt nothwendig<br />

durch Zeit <strong>und</strong> Raum bedingt <strong>und</strong> nur in ihnen denkbar<br />

ist, welche wir in dieser Hinsicht das principium<br />

individuationis nennen. Zeit <strong>und</strong> Raum aber haben<br />

wir <strong>als</strong> Gestaltungen des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e erkannt,<br />

in welchem Satz alle unsere Erkenntniß a priori ausgedrückt<br />

ist, die aber, wie oben auseinandergesetzt,<br />

eben <strong>als</strong> solche, nur der Erkennbarkeit der Dinge,<br />

nicht ihnen selbst zukommt, d.h. nur unsere Erkenntnißform,<br />

nicht Eigenschaft des Dinges an sich ist,<br />

welches <strong>als</strong> solches frei ist von aller Form der Erkenntniß,<br />

auch von der allgemeinsten, der des Objektseyns<br />

für das Subjekt, d.h. etwas von der <strong>Vorstellung</strong><br />

ganz <strong>und</strong> gar Verschiedenes ist. Ist nun dieses Ding<br />

an sich, wie ich hinlänglich nachgewiesen <strong>und</strong> einleuchtend<br />

gemacht zu haben glaube, der <strong>Wille</strong>; so<br />

liegt er, <strong>als</strong> solcher <strong>und</strong> gesondert von seiner Erscheinung<br />

betrachtet, außer der Zeit <strong>und</strong> dem Raum, <strong>und</strong><br />

kennt demnach keine Vielheit, ist folglich einer;<br />

doch, wie schon gesagt, nicht wie ein Individuum,<br />

noch wie ein Begriff Eins ist; sondern wie etwas, dem<br />

die Bedingung der Möglichkeit der Vielheit, das principium<br />

individuationis, fremd ist. <strong>Die</strong> Vielheit der<br />

Dinge in Raum <strong>und</strong> Zeit, welche sämmtlich seine Ob-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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