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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64544 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1469<br />

sophie geworden ist, welche das Deutsche Publikum<br />

fünf<strong>und</strong>zwanzig Jahre hindurch beschäftigt hat. –<br />

Wollte man nun aber sagen: »<strong>Die</strong> Anschauung ist<br />

schon die Erkenntniß des Dinges an sich: denn sie ist<br />

die Wirkung des außer uns Vorhandenen, <strong>und</strong> wie<br />

dies wirkt, so ist es: sein Wirken ist eben sein Seyn«;<br />

so steht dem entgegen: 1) daß das Gesetz der Kausalität,<br />

wie genugsam bewiesen, subjektiven Ursprungs<br />

ist, so gut wie die Sinnesempfindung, von der die Anschauung<br />

ausgeht: 2) daß ebenfalls Zeit <strong>und</strong> Raum, in<br />

denen das Objekt sich darstellt, subjektiven Ursprungs<br />

sind: 3) daß wenn das Seyn des Objekts eben<br />

in seinem Wirken besteht, dies besagt, daß es bloß in<br />

den Veränderungen, die es in Andern hervorbringt,<br />

besteht, mithin selbst <strong>und</strong> an sich gar nichts ist. –<br />

Bloß von der Materie ist es wahr, wie ich im Text gesagt<br />

<strong>und</strong> in der Abhandlung über den Satz vom Gr<strong>und</strong>e,<br />

am Schlusse des § 21, ausgeführt habe, daß ihr<br />

Seyn in ihrem Wirken besteht, daß sie durch <strong>und</strong><br />

durch nur Kausalität, <strong>als</strong>o die objektiv angeschaute<br />

Kausalität selbst ist: daher ist sie aber eben auch<br />

nichts an sich (hê hylê to alêthinon pseudos, materia<br />

mendacium verax), sondern ist, <strong>als</strong> Ingredienz des angeschauten<br />

Objekts, ein bloßes Abstraktum, welches<br />

für sich allein in keiner Erfahrung gegeben werden<br />

kann. Weiter unten wird sie, in einem eigenen Kapitel,<br />

ausführlich betrachtet werden. – Das angeschaute<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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