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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63238 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 163<br />

che Maaß überschreitende Stärke derselben in einem<br />

Individuo kann die Wissenschaften wirklich weiter<br />

bringen; aber Sätze aus Sätzen zu folgern, zu beweisen,<br />

zu schließen, vermag Jeder, der nur ges<strong>und</strong>e Vernunft<br />

hat. Hingegen das anschaulich Erkannte in angemessene<br />

Begriffe für die Reflexion absetzen <strong>und</strong> fixiren,<br />

so daß einerseits das Gemeinsame vieler realen<br />

Objekte durch einen Begriff, andererseits ihr Verschiedenes<br />

durch eben so viele Begriffe gedacht wird,<br />

<strong>und</strong> <strong>als</strong>o das Verschiedene, trotz einer theilweisen<br />

Uebereinstimmung, doch <strong>als</strong> verschieden, dann aber<br />

wieder das Identische, trotz einer theilweisen Verschiedenheit,<br />

doch <strong>als</strong> identisch erkannt <strong>und</strong> gedacht<br />

wird, Alles gemäß dem Zweck <strong>und</strong> der Rücksicht, die<br />

jedesmal obwalten: dies Alles thut die Urtheilskraft.<br />

Mangel derselben ist Einfalt. Der Einfältige verkennt<br />

bald die theilweise oder relative Verschiedenheit des<br />

in einer Rücksicht Identischen, bald die Identität des<br />

relativ oder theilweise Verschiedenen. Uebrigens<br />

kann auch auf diese Erklärung der Urtheilskraft Kants<br />

Eintheilung derselben in reflektirende <strong>und</strong> subsumirende<br />

angewandt werden, je nachdem sie nämlich von<br />

den anschaulichen Objekten zum Begriff, oder von<br />

diesem zu jenen übergeht, in beiden Fällen immer<br />

vermittelnd zwischen der anschaulichen Erkenntniß<br />

des Verstandes <strong>und</strong> der reflektiven der Vernunft. – Es<br />

kann keine Wahrheit geben, die unbedingt allein<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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