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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64070 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 995<br />

Schwierigkeiten überwältigt hier die Liebe zur Symmetrie.<br />

3) Unter den Titel der Relation würde nun ganz eigentlich<br />

die Idee von der ersten Ursache der <strong>Welt</strong> gehören.<br />

Kant muß aber diese für den vierten Titel, den<br />

der Modalität, aufbewahren, für den sonst nichts<br />

übrig bliebe <strong>und</strong> unter welchen er jene Idee dann dadurch<br />

zwängt, daß das Zufällige (d.h. nach seiner, der<br />

Wahrheit diametral entgegengesetzten Erklärung, jede<br />

Folge aus ihrem Gr<strong>und</strong>e) durch die erste Ursache zum<br />

Nothwendigen wird. – Als dritte Idee tritt daher, zu<br />

Gunsten der Symmetrie, hier der Begriff der Freiheit<br />

auf, womit aber eigentlich doch nur die nun ein Mal<br />

allein hieher passende Idee von der <strong>Welt</strong>ursache gemeint<br />

ist, wie die Anmerkung zur Thesis des dritten<br />

Widerstreits deutlich aussagt. Der dritte <strong>und</strong> vierte<br />

Widerstreit sind <strong>als</strong>o im Gr<strong>und</strong>e tautologisch.<br />

Ueber alles dieses aber finde <strong>und</strong> behaupte ich, daß<br />

die ganze Antinomie eine bloße Spiegelfechterei, ein<br />

Scheinkampf ist. Nur die Behauptungen der Antithesen<br />

beruhen wirklich auf den Formen unsers Erkenntnißvermögens,<br />

d.h. wenn man es objektiv ausdrückt,<br />

auf den nothwendigen, a priori gewissen, allgemeinsten<br />

Naturgesetzen. Ihre Beweise allein sind daher<br />

aus objektiven Gründen geführt. Hingegen haben die<br />

Behauptungen <strong>und</strong> Beweise der Thesen keinen andern<br />

<strong>als</strong> subjektiven Gr<strong>und</strong>, beruhen ganz allein auf der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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