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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65384 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2309<br />

in andern Stücken, sogar im Tanze beim Gottesdienst88,<br />

welches auf die Vermuthung führt, daß die<br />

Stifterin dieser jene zum Vorbild genommen habe. –<br />

Wie nimmt sich, solchen Thatsachen gegenüber, Luthers<br />

Behauptung aus: Ubi natura, quemadmodum a<br />

Deo nobis insita est, fertur ac rapitur, fieri nullo<br />

modo potest, ut extra matrimonium caste vivatur.<br />

(Catech. maj..) –?<br />

Wenn gleich das Christenthum, im Wesentlichen,<br />

nur Das gelehrt hat, was ganz Asien dam<strong>als</strong> schon<br />

lange <strong>und</strong> sogar besser wußte; so war dasselbe dennoch<br />

für Europa eine neue <strong>und</strong> große Offenbarung, in<br />

Folge welcher daher die Geistesrichtung der Europäischen<br />

Völker gänzlich umgestaltet wurde. Denn es<br />

schloß ihnen die metaphysische Bedeutung des Daseyns<br />

auf <strong>und</strong> lehrte sie demnach hinwegsehn über<br />

das enge, armsälige <strong>und</strong> ephemere Erdenleben, <strong>und</strong> es<br />

nicht mehr <strong>als</strong> Selbstzweck, sondern <strong>als</strong> einen Zustand<br />

des Leidens, der Schuld, der Prüfung, des<br />

Kampfes <strong>und</strong> der Läuterung betrachten, aus welchem<br />

man, mittelst moralischer Verdienste, schwerer Entsagung<br />

<strong>und</strong> Verleugnung des eigenen Selbst, sich emporschwingen<br />

könne zu einem bessern, uns unbegreiflichen<br />

Daseyn. Es lehrte nämlich die große Wahrheit<br />

der Bejahung <strong>und</strong> Verneinung des <strong>Wille</strong>ns zum<br />

Leben, im Gewände der Allegorie, indem es sagte,<br />

daß durch Adams Sündenfall der Fluch Alle getroffen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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