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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64804 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1729<br />

Verhältniß, wie sein Kreis kleiner wird, seine Geschwindigkeit<br />

vermehrt; <strong>und</strong> vollends, wenn wir endlich<br />

verstehn, wie dem ganzen System ein endloser<br />

Bestand gesichert ist, dadurch, daß alle die unvermeidlich<br />

eintretenden, gegenseitigen Störungen des<br />

Laufes der Planeten mit der Zeit sich wieder ausgleichen<br />

müssen; wie denn gerade die Irrationalität der<br />

Umlaufszeiten Jupiters <strong>und</strong> Saturns zu einander verhindert,<br />

daß ihre gegenseitigen Perturbationen sich<br />

nicht auf einer Stelle wiederholen, <strong>als</strong> wodurch sie gefährlich<br />

werden würden, <strong>und</strong> herbeiführt, daß sie,<br />

immer an einer andern Stelle <strong>und</strong> selten eintretend,<br />

sich selbst wieder aufheben müssen, den Dissonanzen<br />

in der Musik zu vergleichen, die sich wieder in Harmonie<br />

auflösen. Wir erkennen mittelst solcher Betrachtungen<br />

eine Zweckmäßigkeit <strong>und</strong> Vollkommenheit,<br />

wie die freieste Willkür, geleitet vom durchdringendesten<br />

Verstande <strong>und</strong> der schärfsten Berechnung,<br />

sie nur irgend hätte zu Stande bringen können. Und<br />

doch können wir, am Leitfaden jener so wohl durchdachten<br />

<strong>und</strong> so genau berechneten Laplace'schen Kosmogonie,<br />

uns der Einsicht nicht entziehn, daß völlig<br />

blinde Naturkräfte, nach unwandelbaren Naturgesetzen<br />

wirkend, durch ihren Konflikt <strong>und</strong> in ihrem absichtslosen<br />

Spiel gegen einander, nichts Anderes hervorbringen<br />

konnten, <strong>als</strong> eben dieses Gr<strong>und</strong>gerüst der<br />

<strong>Welt</strong>, welches dem Werk einer hyperbolisch gestei-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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