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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64392 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1317<br />

während in den zwei andern Figuren stets einer von<br />

ihnen in der Konklusion seine Rolle wechseln muß.<br />

Dadurch aber hat in der ersten Figur das Resultat stets<br />

weniger Neuheit <strong>und</strong> Ueberraschendes, <strong>als</strong> in den beiden<br />

andern. Jener Vorzug der ersten Figur wird nur<br />

dadurch erreicht, daß das Prädikat der Major verglichen<br />

wird mit dem Subjekt der Minor; nicht aber umgekehrt:<br />

welches daher hier wesentlich ist <strong>und</strong> herbeiführt,<br />

daß der Medius die beiden ungleichnamigen<br />

Stellen einnimmt, d.h. in der Major Subjekt <strong>und</strong> in der<br />

Minor Prädikat ist; woraus eben wieder seine untergeordnete<br />

Bedeutung hervorgeht, indem er figurirt <strong>als</strong><br />

ein bloßes Gewicht, welches man beliebig bald in die<br />

eine, bald in die andere Waagschaale legt. Der Gedankengang<br />

bei dieser Figur ist, daß dem Subjekt der<br />

Minor das Prädikat der Major zukommt, weil das<br />

Subjekt der Major dessen eigenes Prädikat ist; oder<br />

im negativen Fall, aus dem selben Gr<strong>und</strong>e, das Umgekehrte.<br />

Hier wird <strong>als</strong>o den durch einen Begriff gedachten<br />

Dingen eine Eigenschaft beigelegt, weil sie<br />

einer andern anhängt, die wir schon an ihnen kennen;<br />

oder umgekehrt. Daher ist hier das leitende Princip:<br />

nota notae est nota rei ipsius, et repugnans notae<br />

repugnat rei ipsi.<br />

Vergleichen wir hingegen zwei Urtheile in der Absicht,<br />

das Verhältniß, welches die Subjekte beider zu<br />

einander haben mögen, herauszubringen; so müssen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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