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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63668 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 593<br />

Motiv, so vorkommen, wie ein Zweifel an der Uebereinstimmung<br />

der drei Winkel des Dreiecks mit zwei<br />

rechten. – <strong>Die</strong> Nothwendigkeit des einzelnen Handelns<br />

hat Priestley in seiner »Doctrine of philosophical<br />

necessity« sehr genügend dargethan; aber das Zusammenbestehn<br />

dieser Nothwendigkeit mit der Freiheit<br />

des <strong>Wille</strong>ns an sich, d.h. außer der Erscheinung,<br />

hat zuerst Kant, dessen Verdienst hier besonders groß<br />

ist, nachgewiesen80, indem er den Unterschied zwischen<br />

intelligiblem <strong>und</strong> empirischem Charakter aufstellte,<br />

welchen ich ganz <strong>und</strong> gar beibehalte, da ersterer<br />

der <strong>Wille</strong> <strong>als</strong> Ding an sich, sofern er in einem bestimmten<br />

Individuo, in bestimmtem Grade erscheint,<br />

letzterer aber diese Erscheinung selbst ist, so wie sie<br />

sich in der Handlungsweise, der Zeit nach, <strong>und</strong> schon<br />

in der Korporisation, dem Räume nach, darstellt. Um<br />

das Verhältniß beider faßlich zu machen, ist der beste<br />

Ausdruck jener schon in der einleitenden Abhandlung<br />

gebrauchte, daß der intelligible Charakter jedes Menschen<br />

<strong>als</strong> ein außerzeitlicher, daher untheilbarer <strong>und</strong><br />

unveränderlicher <strong>Wille</strong>nsakt zu betrachten sei, dessen<br />

in Zeit <strong>und</strong> Raum <strong>und</strong> allen Formen des Satzes vom<br />

Gr<strong>und</strong>e entwickelte <strong>und</strong> auseinandergezogene Erscheinung<br />

der empirische Charakter ist, wie er sich in<br />

der ganzen Handlungsweise <strong>und</strong> im Lebenslaufe dieses<br />

Menschen erfahrungsmäßig darstellt. Wie der<br />

ganze Baum nur die stets wiederholte Erscheinung<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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