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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63544 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 469<br />

perbau, <strong>als</strong> ihre Bedingung, voraus; da nur mittelst<br />

dieser die vollkommene Leichtigkeit <strong>und</strong> augenscheinliche<br />

Zweckmäßigkeit in allen Stellungen <strong>und</strong><br />

Bewegungen möglich ist: <strong>als</strong>o ist die Grazie nie ohne<br />

einen gewissen Grad der Schönheit des Körpers.<br />

Beide vollkommen <strong>und</strong> im Verein sind die deutlichste<br />

Erscheinung des <strong>Wille</strong>ns auf der obersten Stufe seiner<br />

Objektivation.<br />

Es gehört, wie oben erwähnt, zum Auszeichnenden<br />

der Menschheit, daß bei ihr der Charakter der Gattung<br />

<strong>und</strong> der des Individuums auseinandertreten, so daß,<br />

wie im vorigen Buch gesagt, jeder Mensch gewissermaaßen<br />

eine ganz eigenthümliche Idee darstellt. <strong>Die</strong><br />

Künste daher, deren Zweck die Darstellung der Idee<br />

der Menschheit ist, haben neben der Schönheit, <strong>als</strong><br />

dem Charakter der Gattung, noch den Charakter des<br />

Individuums, welcher vorzugsweise Charakter genannt<br />

wird, zur Aufgabe; diesen jedoch auch nur wieder,<br />

sofern er nicht <strong>als</strong> etwas Zufälliges, dem Individuo<br />

in seiner Einzeinheit ganz <strong>und</strong> gar Eigenthümliches<br />

anzusehn ist, sondern <strong>als</strong> eine gerade in diesem<br />

Individuo besonders hervortretende Seite der Idee der<br />

Menschheit, zu deren Offenbarung die Darstellung<br />

desselben daher zweckdienlich ist. Also muß der Charakter,<br />

obzwar <strong>als</strong> solcher individuell, dennoch idealisch,<br />

d.h. mit Hervorhebung seiner Bedeutsamkeit in<br />

Hinsicht auf die Idee der Menschheit überhaupt (zu<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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