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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63413 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 338<br />

gen in der Zeit bedarf, welche alle zusammengenommen<br />

erst den Ausdruck seines Wesens vollenden. So<br />

z.B. hat die Idee, welche sich in irgend einer allgemeinen<br />

Naturkraft offenbart, immer nur eine einfache<br />

Aeußerung, wenn gleich diese nach Maaßgabe der äußeren<br />

Verhältnisse sich verschieden darstellt: sonst<br />

könnte auch ihre Identität gar nicht nachgewiesen<br />

werden, welches eben geschieht durch Absonderung<br />

der bloß aus den äußeren Verhältnissen entspringenden<br />

Verschiedenheit, Eben so hat der Krystall nur<br />

eine Lebensäußerung, sein Anschießen, welche nachher<br />

an der erstarrten Form, dem Leichnam jenes momentanen<br />

Lebens, ihren völlig hinreichenden <strong>und</strong> erschöpfenden<br />

Ausdruck hat. Schon die Pflanze aber<br />

drückt die Idee, deren Erscheinung sie ist, nicht mit<br />

einem Male <strong>und</strong> durch eine einfache Aeußerung aus,<br />

sondern in einer Succession von Entwickelungen ihrer<br />

Organe, in der Zeit. Das Thier entwickelt nicht nur<br />

auf gleiche Weise, in einer Succession oft sehr verschiedener<br />

Gestalten (Metamorphose), seinen Organismus;<br />

sondern diese Gestalt selbst, obwohl schon<br />

Objektität des <strong>Wille</strong>ns auf dieser Stufe, reicht doch<br />

nicht hin zur vollständigen Darstellung seiner Idee,<br />

vielmehr wird diese erst ergänzt durch die Handlungen<br />

des Thieres, in denen sein empirischer Charakter,<br />

welcher in der ganzen Species der selbe ist, sich ausspricht<br />

<strong>und</strong> erst die vollständige Offenbarung der Idee<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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