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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63986 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 911<br />

ten. Hätte hingegen Kant, wie bei der Entdeckung der<br />

Anschauungen a priori, auch hier sich unbefangen<br />

<strong>und</strong> rein beobachtend verhalten; so müßte er gef<strong>und</strong>en<br />

haben, daß was zur reinen Anschauung des Raumes<br />

<strong>und</strong> der Zeit hinzukommt, wenn aus ihr eine empirische<br />

wird, einerseits die Empfindung <strong>und</strong> andererseits<br />

die Erkenntniß der Kausalität ist, welche die bloße<br />

Empfindung in objektive empirische Anschauung verwandelt,<br />

eben deshalb aber nicht erst aus dieser entlehnt<br />

<strong>und</strong> erlernt, sondern a priori vorhanden <strong>und</strong><br />

eben die Form <strong>und</strong> Funktion des reinen Verstandes<br />

ist, aber auch seine einzige, jedoch eine so folgenreiche,<br />

daß alle unsere empirische Erkenntniß auf ihr beruht.<br />

– Wenn, wie oft gesagt worden, die Widerlegung<br />

eines Irrthums erst dadurch vollständig wird,<br />

daß man seine Entstehungsart psychologisch nachweist;<br />

so glaube ich <strong>Die</strong>ses im Obigen, in Hinsicht<br />

auf Kants Lehre von den Kategorien <strong>und</strong> ihren Schematen,<br />

geleistet zu haben.<br />

Nachdem nun Kant in die ersten einfachen Gr<strong>und</strong>züge<br />

einer Theorie des <strong>Vorstellung</strong>svermögens so<br />

große Fehler gebracht hatte, gerieth er auf vielfältige,<br />

sehr zusammengesetzte Annahmen. Dahin gehört zuvörderst<br />

die synthetische Einheit der Apperception:<br />

ein sehr w<strong>und</strong>erliches Ding, sehr w<strong>und</strong>erlich dargestellt.<br />

»Das Ich denke muß alle meine <strong>Vorstellung</strong>en<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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