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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65218 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2143<br />

finden wir jedes Mißverhältniß des Skeletts am stärksten,<br />

z.B. eine verkürzte, gestauchte, kurzbeinige<br />

Figur u. dgl. m., auch hinkenden Gang, wo er nicht<br />

Folge eines äußern Zufalls ist. Hingegen kann ein auffallend<br />

schöner Wuchs alle Mängel ersetzen: er bezaubert<br />

uns. Hieher gehört auch der hohe Werth, den<br />

Alle auf die Kleinheit der Füße legen: er beruht darauf,<br />

daß diese ein wesentlicher Charakter der Gattung<br />

sind, indem kein Thier Tarsus <strong>und</strong> Metatarsus zusammengenommen<br />

so klein hat, wie der Mensch, welches<br />

mit dem aufrechten Gange zusammenhängt: er ist ein<br />

Plantigrade. Demgemäß sagt auch Jesus Sirach (26,<br />

23: nach der verbesserten Uebersetzung von Kraus):<br />

»Ein Weib, das gerade gebaut ist <strong>und</strong> schöne Füße<br />

hat, ist wie die goldenen Säulen auf den silbernen<br />

Stühlen.« Auch die Zähne sind uns wichtig; weil sie<br />

für die Ernährung wesentlich <strong>und</strong> ganz besonders erblich<br />

sind. – <strong>Die</strong> vierte Rücksicht ist eine gewisse<br />

Fülle des Fleisches, <strong>als</strong>o ein Vorherrschen der vegetativen<br />

Funktion, der Plasticität; weil diese dem Fötus<br />

reichliche Nahrung verspricht: daher stößt große Magerkeit<br />

uns auffallend ab. Ein voller weiblicher Busen<br />

übt einen ungemeinen Reiz auf das männliche Geschlecht<br />

aus: weil er, mit den Propagationsfunktionen<br />

des Weibes in direktem Zusammenhange stehend,<br />

dem Neugeborenen reichliche Nahrung verspricht.<br />

Hingegen erregen übermäßig fette Weiber unsern Wi-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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