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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63188 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 113<br />

schreiben, <strong>und</strong> wie Alles, was den Menschen vom<br />

Thiere unterscheidet, durch dieses Eine <strong>und</strong> Einfache<br />

<strong>als</strong> seine Quelle zu erklären: die Begriffe, die abstrakten,<br />

nicht anschaulichen, allgemeinen, nicht in Zeit<br />

<strong>und</strong> Raum individuellen <strong>Vorstellung</strong>en. Nur in einzelnen<br />

Fällen gehn wir von den Begriffen zur Anschauung<br />

über, bilden uns Phantasmen <strong>als</strong> anschauliche Repräsentanten<br />

der Begriffe, denen sie jedoch nie adäquat<br />

sind. <strong>Die</strong>se sind in der Abhandlung über den<br />

Satz vom Gr<strong>und</strong>e, § 28, besonders erörtert worden,<br />

daher ich hier nicht das Selbe wiederholen will: mit<br />

dem dort Gesagten ist zu vergleichen, was Hume im<br />

zwölften seiner »Philosophical essays«, S. 244, <strong>und</strong><br />

was Herder in der »Metakritik« (einem übrigens<br />

schlechten Buch), Theil 1, S. 274, sagt. – <strong>Die</strong> Platonische<br />

Idee, welche durch den Verein von Phantasie<br />

<strong>und</strong> Vernunft möglich wird, macht den Hauptgegenstand<br />

des dritten Buchs gegenwärtiger Schrift aus.<br />

Obgleich nun <strong>als</strong>o die Begriffe von den anschaulichen<br />

<strong>Vorstellung</strong>en von Gr<strong>und</strong> aus verschieden sind,<br />

so stehn sie doch in einer nothwendigen Beziehung zu<br />

diesen, ohne welche sie nichts wären, welche Beziehung<br />

folglich ihr ganzes Wesen <strong>und</strong> Daseyn ausmacht.<br />

<strong>Die</strong> Reflexion ist nothwendig Nachbildung,<br />

Wiederholung, der urbildlichen anschaulichen <strong>Welt</strong>,<br />

wiewohl Nachbildung ganz eigener Art, in einem völlig<br />

heterogenen Stoff. Deshalb sind die Begriffe ganz<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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