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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64769 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1694<br />

gleich ein nur a posteriori gegebenes Element enthält.<br />

Sie ist in der That der Anknüpfungspunkt des empirischen<br />

Theils unserer Erkenntniß an den reinen <strong>und</strong><br />

apriorischen, mithin der eigenthümliche Gr<strong>und</strong>stein<br />

der Erfahrungswelt.<br />

Allererst da, wo alle Aussagen a priori aufhören,<br />

mithin in dem ganz empirischen Theil unserer Erkenntniß<br />

der Körper, <strong>als</strong>o in der Form, Qualität <strong>und</strong><br />

bestimmten Wirkungsart derselben, offenbart sich<br />

jener <strong>Wille</strong>, den wir <strong>als</strong> das Wesen an sich der Dinge<br />

bereits erkannt <strong>und</strong> festgestellt haben. Allein diese<br />

Formen <strong>und</strong> Qualitäten erscheinen stets nur <strong>als</strong> Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Aeußerungen eben jener Materie, deren<br />

Daseyn <strong>und</strong> Wesen auf den subjektiven Formen unsers<br />

Intellekts beruht: d.h. sie werden nur an ihr,<br />

daher mittelst ihrer sichtbar. Denn, was immer sich<br />

uns darstellt ist stets nur eine auf speciell bestimmte<br />

Weise wirkende Materie. Aus den inneren <strong>und</strong> nicht<br />

weiter erklärbaren Eigenschaften einer solchen geht<br />

alle bestimmte Wirkungsart gegebener Körper hervor;<br />

<strong>und</strong> doch wird die Materie selbst nie wahrgenommen,<br />

sondern eben nur jene Wirkungen <strong>und</strong> die diesen zum<br />

Gr<strong>und</strong>e liegenden bestimmten Eigenschaften, nach<br />

deren Absonderung die Materie, <strong>als</strong> das dann noch<br />

übrig Bleibende, von uns nothwendig hinzugedacht<br />

wird: denn sie ist, laut der oben gegebenen Auseinandersetzung,<br />

die objektivirte Ursächlichkeit selbst. –<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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