18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

63954 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 879<br />

schätzbares Verdienst erworben, ja das wichtigste<br />

Werk der Deutschen Litteratur vielleicht vom Untergange<br />

gerettet hat; <strong>und</strong> dies soll man ihm nie vergessen.<br />

Aber Keiner bilde sich ein, die »Kritik der reinen<br />

Vernunft« zu kennen <strong>und</strong> einen deutlichen Begriff von<br />

Kants Lehre zu haben, wenn er jene nur in der zweiten,<br />

oder einer der folgenden Auflagen gelesen hat;<br />

das ist schlechterdings unmöglich: denn er hat nur<br />

einen verstümmelten, verdorbenen, gewissermaaßen<br />

unächten Text gelesen. Es ist meine Pflicht, <strong>Die</strong>s hier<br />

entschieden <strong>und</strong> zu Jedermanns Warnung auszusprechen.<br />

Mit der in der ersten Auflage der »Kritik der reinen<br />

Vernunft« so deutlich ausgesprochenen, entschieden<br />

idealistischen Gr<strong>und</strong>ansicht steht jedoch die Art, wie<br />

Kant das Ding an sich einführt, in unleugbarem Widerspruch,<br />

<strong>und</strong> ohne Zweifel ist dies der Hauptgr<strong>und</strong>,<br />

warum er in der zweiten Auflage die angegebene idealistische<br />

Hauptstelle supprimirte, <strong>und</strong> sich geradezu<br />

gegen den Berkeleyschen Idealismus erklärte, wodurch<br />

er jedoch nur Inkonsequenzen in sein Werk<br />

brachte, ohne dem Hauptgebrechen desselben abhelfen<br />

zu können. <strong>Die</strong>ses ist bekanntlich die Einführung<br />

des Dinges an sich, auf die von ihm gewählte Weise,<br />

deren Unstatthaftigkeit von G. E. Schulze im »Aenesidemus«<br />

weitläuftig dargethan <strong>und</strong> bald <strong>als</strong> der unhaltbare<br />

Punkt seines Systems anerkannt wurde. <strong>Die</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!