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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64626 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1551<br />

Gehirns bereits an wieder zu sinken. <strong>Die</strong>se nämlich<br />

hat, vermöge ihrer Abhängigkeit vom Blutandrang<br />

<strong>und</strong> der Einwirkung des Pulsschlages auf das Gehirn,<br />

<strong>und</strong> dadurch wieder vom Uebergewicht des arteriellen<br />

Systems über das venöse, wie auch von der frischen<br />

Zartheit der Gehirnfasern, zudem auch durch die<br />

Energie des Genit<strong>als</strong>ystems, ihren eigentlichen Kulminationspunkt<br />

um das dreißigste Jahr: schon nach<br />

dem fünf<strong>und</strong>dreißigsten wird eine leise Abnahme<br />

derselben merklich, die durch das allmälig herankommende<br />

Uebergewicht des venösen Systems über das<br />

arterielle, wie auch durch die immer fester <strong>und</strong> spröder<br />

werdende Konsistenz der Gehirnfasern, mehr <strong>und</strong><br />

mehr eintritt <strong>und</strong> viel merklicher sein würde, wenn<br />

nicht andererseits die psychische Vervollkommnung,<br />

durch Uebung, Erfahrung, Zuwachs der Kenntnisse<br />

<strong>und</strong> erlangte Fertigkeit im Handhaben derselben, ihr<br />

entgegenwirkte; welcher Antagonismus glücklicherweise<br />

bis ins späte Alter fortdauert, indem mehr <strong>und</strong><br />

mehr das Gehirn einem ausgespielten Instrumente zu<br />

vergleichen ist. Aber dennoch schreitet die Abnahme<br />

der ursprünglichen, ganz auf organischen Bedingungen<br />

beruhenden Energie des Intellekts zwar langsam,<br />

aber unaufhaltsam weiter: das Vermögen ursprünglicher<br />

Konception, die Phantasie, die Bildsamkeit, das<br />

Gedächtniß, werden merklich schwächer, <strong>und</strong> so geht<br />

es Schritt vor Schritt abwärts, bis hinab in das ge-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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