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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63225 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 150<br />

§ 13<br />

Alle diese Betrachtungen sowohl des Nutzens, <strong>als</strong><br />

des Nachtheils der Anwendung der Vernunft, sollen<br />

dienen deutlich zu machen, daß, obwohl das abstrakte<br />

Wissen der Reflex der anschaulichen <strong>Vorstellung</strong> <strong>und</strong><br />

auf diese gegründet ist, es ihr doch keineswegs so<br />

kongruirt, daß es überall die Stelle derselben vertreten<br />

könnte: vielmehr entspricht es ihr nie ganz genau;<br />

daher wie wir gesehn haben, zwar viele der menschlichen<br />

Verrichtungen nur durch Hülfe der Vernunft <strong>und</strong><br />

des überlegten Verfahrens, jedoch einige besser ohne<br />

deren Anwendung zu Stande kommen. – Eben jene<br />

Inkongruenz der anschaulichen <strong>und</strong> der abstrakten Erkenntniß,<br />

vermöge welcher diese sich jener immer nur<br />

so annähert, wie die Musivarbeit der Malerei, ist nun<br />

auch der Gr<strong>und</strong> eines sehr merkwürdigen Phänomens,<br />

welches, eben wie die Vernunft, der menschlichen<br />

Natur ausschließlich eigen ist, dessen bisher immer<br />

von Neuem versuchte Erklärungen aber alle ungenügend<br />

sind: ich meine das Lachen. Wir können, dieses<br />

seines Ursprunges wegen, uns einer Erörterung desselben<br />

an dieser Stelle nicht entziehn, obwohl sie unsern<br />

Gang von Neuem aufhält. Das Lachen entsteht<br />

jedesmal aus nichts Anderm, <strong>als</strong> aus der plötzlich<br />

wahrgenommenen Inkongruenz zwischen einem Be-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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