18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64409 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1334<br />

der f<strong>als</strong>chen Behauptung sich so weit fortführen lassen,<br />

bis zwei Sätze sich ergeben, die einander geradezu<br />

widersprechen. Von diesem schönen Kunstgriff<br />

achter Dialektik finden wir im Plato viele Beispiele.<br />

Eine richtige Hypothese ist nichts weiter, <strong>als</strong> der<br />

wahre <strong>und</strong> vollständige Ausdruck der vorliegenden<br />

Thatsache, welche der Urheber derselben in ihrem eigentlichen<br />

Wesen <strong>und</strong> innern Zusammenhang intuitiv<br />

aufgefaßt hatte. Denn sie sagt uns nur, was hier eigentlich<br />

vorgeht.<br />

Den Gegensatz der analytischen <strong>und</strong> synthetischen<br />

Methode finden wir schon beim Aristoteles angedeutet,<br />

deutlich beschrieben jedoch vielleicht zuerst beim<br />

Proklos, <strong>als</strong> welcher ganz richtig sagt: Methodoi de<br />

paradidontai kallistê men hê dia tês analyseôs ep'<br />

archên homologoumenên anagousa to zêtoumenon;<br />

hên kai Platôn, hôs phasi, Laodamanti paredôken.<br />

k. t. l. (Methodi traduntur sequentes: pulcherrima<br />

quidem ea, quae per analysin quaesitum refert ad<br />

principium, de quo jam convenit; quam etiam Plato<br />

Laodamanti tradidisse dicitur.) In primum Euclidis<br />

librum, L. III. Allerdings besteht die analytische Methode<br />

im Zurückführen des Gegebenen auf ein zugestandenes<br />

Princip; die synthetische hingegen in dem<br />

Ableiten aus einem solchen. Sie haben daher Analogie<br />

mit der, Kapitel 9 erörterten epagôgê <strong>und</strong> apagogê;<br />

nur daß letztere nicht auf das Begründen, sondern<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!